Hallo Renate,
das kann ich Dir nicht mehr sagen. Heute sind die Blutwerte soweit akzeptabel. Ich könnte ein wenig mehr weiße Blutkörperchen haben. Aber ansonsten hatte der Arzt heute nichts zu beanstanden. Das Quensyl zeigt noch keine Wirkung. Naja, man soll halt Geduld haben.
Aber mir geht es jetzt gut - würde nur zu gern wissen, ob's mir noch besser gehen könnte
Also, wenn ich jetzt irgendwann noch mal so richtig Power entwickeln würde - wow - das wäre schön.
Ich glaube, dann würde ich mich 10 Jahre jünger fühlen, als ich wirklich bin. Ganz ehrlich: Mir geht es hier in dieser Runde mit Abstand am Besten.
Ich will mich nicht beklagen:
Ich habe keine Gelenkschmerzen, kann mich bewegen wie ich will und bin auch noch verhältnismäßig richtig fit! OK, mit 37 Jahren darf ich das auch sein!
Ich habe im vergangenen Sommer ein wirkliches Tief mitgemacht. Das hat mich nachhaltig geprägt. Und so schrecklich es war, es hat etwas Gutes und deswegen bin ich – auch wenn es jetzt pervers klingt – dankbar:
Es hat mir deutlich gemacht, dass mein Leben schon im nächsten Moment zu Ende sein kann und ich nicht das gemacht habe, was ich eigentlich will. Normalerweise denkt man ja, dass für die Verwirklichung der eigenen Träume noch Zeit bleibt... - …und irgendwann ist es dann doch zu spät. Das Leben gibt einem keine zweite Chance!
Vermutlich möchte ich mich daher auch nicht weiter mit Blutwerten beschäftigen...
Ach ja, Hr. Ahmadi - den hatte ich auch noch kennengelernt.... Mensch, da habe ich mich noch gewundert, wo mich die Ärzte überall hinschicken und welche Fragen mir gestellt werden....
Ich würde mich allerdings nicht mit Ute vergleichen. Es stimmt, jeder hat so seine eigene Geschichte. Ich auch!
Ich will mich nicht kranker machen als ich bin, denn dann fühle ich mich lenzlich auch so. Ich blicke nach vorne und bin dabei, mein Leben aktiv zu gestalten. Ich freue mich auf jeden Moment, den ich mit Freunden verbringen kann und aus meinen eigenen vier Wänden hinauskomme. Ich freue mich auf den nächsten Frühling und auf eine ausgedehnte Radtour durch die Natur. Mal schauen, wen ich mitnehme
Wie Du erkennst, habe ich eine positive Grundeinstellung. Das ist auch gut so!
Ich kann mich an die ersten Wochen erinnern, als ich wissen wollte, was das für eine Krankheit ist, die ich da habe. Es hat mich sehr belastet.
Ich aber will den Tag unbeschwert starten und mich darüber freuen, was dieser mir bringt. Die Krankheit gehört zu mir, ich kann sie nicht loswerden – sie mich aber auch nicht
Vielleicht klingt das für den einen oder anderen vermessen – aber diese Grundeinstellung hat mir im Sommer das Leben gerettet – davon bin ich überzeugt! Nur mein Sommerurlaub ist flöten gegangen und meine Kollegen auf der Arbeit haben mich zu wenig zu Gesicht bekommen.
Mit dem neuen Jahr starte ich so richtig wieder durch – mit neuen Aufgaben und Herausforderungen. Ich freue mich!
Meine Haare fallen zeitweise aus – na gut – wenn es zu arg wird, werde ich sie abschneiden! Meine Fingernägel brechen ab - wer sagt denn, dass sie lang wachsen müssen? Meine Hände sind rau, die Haut ist trocken und rissig – aber ich kann meine Glieder schmerzfrei bewegen! Als Informatikerin brennen mir die Augen nach einem langen Tag – ein wunderschöner Grund mit Kerzenlicht und guter Musik, den Tag abklingen zu lassen!
Mir geht’s gut!