Ja, das spüre ich gut, dass das für Dich so ist. Für mich ist das nicht so. Vielleicht weil ich, sowohl beruflich wie auch privat immer wieder Dinge ändern musste, die im Grunde genommen von aussen gesehen nicht zu ändern waren oder sind, und nun bin ich in einer neuen Situation, dass ich etwas erleiden muss, das ich nicht gestalten kann, oder nur zu einem gewissen Grade halt beeinflussen kann, indem ich fleissig tröpfle, meinen Mund pflege etc.
Ich habe immer wieder über Vieles nachgedacht, was ich nicht ändern kann und ich bin dabei, für mich persönlich einen Weg zu suchen, der mir hilft, ohne zu sehr verdrängen zu müssen, weil ich das nicht kann, mit der Krankheit zu leben. Am Schlimmsten ist es für mich, wenn die Aerzte sagen, das geht nie mehr weg, wird immer bleiben etc. das macht mich dann auch beim Aufwachen völlig fertig. In meinem Kopf sagt es: "Du bist krank. Es geht nie mehr weg, Dein Leben lang wird es so sein"- und dann möchte ich gar nichts mehr tun- einfach nichts mehr spüren, nicht mich anziehen, gar nichts mehr. Aber dann mache ich etwas Kleines, räume vielleicht die letzte kleine Dosis der Tränenmittel in den Papierkorb und langsam geht das Leben wieder los- Szene für Szene. Pflicht für Pflicht immer in der Hoffnung, es zu schaffen, trotzdem.
Ja, so ist das jetzt für mich. Ob sich das mal ändert, weiss ich nicht. Es wäre schön, aber ich glaube nicht daran, ich kann zu wenig verdrängen.
Liebe Grüsse
Sarah
Wünsche sind nie klug.
Das ist sogar das Beste an ihnen.
Charles Dickens