Hallo Sissi,
ein herzliches Willkommen!
Ich habe seit etwa 20 Jahren Probleme, 2004 wurde das Sjögren-Syndrom bei mir diagnostiziert.
2006 war dann Kinderwunsch da. In diesem Zeitraum hatte ich recht geringe ANA/ENA-Werte (etwa 2580 oder so, erinnere mich gerade nicht an die richtige Einheit..) und mein Rheumatologe sagte, es sei an sich kein Problem es zu versuchen. Es gibt aber ein Risiko, dass der Körper das Baby als Fremdkörper erkennt und abstösst.
Daraufhin bin ich zu meinem Gyn und klagte dem mein Leid. Ich habe einen sehr guten Arzt, der um etwa 14 Tage Zeit bat, sich in das Thema Sjögren reinzuarbeiten. Beim erneuten Termin sagte er mir das Gleiche, aber ich solle es einfach mal versuchen. Es gibt ein Risiko (etwa 2%), dass das Baby im Mutterleib zwischen der 16. und 24. Woche einen kongenitalen Herzblock bekommt.
Nach 3 Monaten war ich schwanger.
Er stufte mich als Hochrisikoschwangerschaft ein und ich musste während der SS alle 14 Tage zur Kontrolle bei ihm (im Risikozeitraum jede Woche) auch zum CTG und Ultraschall. Als "Konsequenz" habe ich viel mehr Ultraschallbilder als jede andere
Auch hat er mich ab der 12. Woche in der Schwangerschafts-Ambulanz an der Uniklinik Homburg geschickt. Dort hat man sich bei der Rheumaklinik erkundigt was genau es mit Sjögren auf sich hat und eng mit denen zusammen gearbeitet. Auch musste die Entbindung in Homburg stattfinden, da die Rheumaklinik direkt neben der Frauenklinik angesiedelt ist. Ich hätte mich im Falle eines Schubes ja evtl. nicht richtig um das Neugeborene kümmern können, wäre aber zum Stillen direkt da gewesen..Allerdings würde ich nie mehr stillen, ich glaube, die Brustdrüsen sind auch schon etwas angegriffen (schlechte Milchqualität, Baby hatte dauernd Hunger).
Zum Glück hat bei mir das Schicksal nicht zugeschlagen und ich habe eine gesunde Tochter (jetzt 5 1/2 Jahre alt).
Trotzdem hatte mir der Stress bezüglich des Herzblocks so sehr zugesetzt, dass ich mich entschlossen habe, dass ein gesundes Kind reicht.
Vor etwa einem Jahr hatte ich mich dann doch nochmal gedanklich mit neuem Nachwuchs befasst, was ich zum Glück ausgeschlossen habe, denn nun sind meine Werte astronomisch hoch. Die Schwangerschaft hat bei mir eine Ruhephase des Sjögren bewirkt, die jetzt leider vorbei ist.
Hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
LG bossbaer