Muskelschmerzen bzw. -krämpfe

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8 Jahre 8 Monate her #11080 von Sunflower77
Hallo Herr Dr. Tomiak,

ich hoffe hier auf einen Ratschlag von Ihnen.
Ich habe die gesicherte Diagnose Sjögren-Syndrom und Hashimoto. Die Augen- und Mundtrockenheit behandele ich mit Augengel bzw. mit viel trinken und einem Mundspray, da ich in meinem Beruf doch sehr viel spreche.
Neben immerwiederkehrenden Rückenbeschwerden; Protusion von mehreren Bandscheiben der HWS, habe ich neuerdings neben Gelenkbeschwerden furchtbare Muskelschmerzen und -krämpfe. An die anderen Beschwerden habe ich mich gewöhnt, auch wenn sie mich körperlich schaffen und ich immer wieder Erholung benötige, aber die Muskelkrämpfe, an den Beinen, Füßen, wie auch am Rücken sind für mich schwer zu ertragen. Ich nehme seit kurzer Zeit wieder Kortison - 10 mg bzw. reduziere gerade auf 7,5 mg. Das Kortison hilft bei den Gelenkbeschwerden, nicht aber bei den Muskelbeschwerden. Magnesium nehme ich regelmäßig ein, um ein Magnesiummangel auszuschließen.
Die Nuklearmedizinerin geht nicht auf die Muskelbeschwerden ein, aber auch nicht die rheumatologische Praxis. Sind Muskelschmerzen bzw. -krämpfe auch typisch beim Sjögren? Im Internet finde ich hierzu sehr unterschiedliche Meinungen. Was kann ich gegen diese Muskelbeschwerden machen?
Vielen Dank im voraus!
sunflower

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8 Jahre 8 Monate her #11082 von Dr. Tomiak
Wir sprechen von Myalgien (Muskelschmerzen), deren Ursache sich häufig auch bei Kollagenose-Patienten nicht eindeutig klären lässt. Muskelkrämpfe sind ein vieldeutiges Zeichen, in der Regel bedeutet es nicht, dass ein Magnesium-Mangel, sondern ein Energiemangel vorliegt. Wenn die CK (Creatin-Kinase) im Blut nicht erhöht ist, besteht keine Entzündung (Myositis). Bei einer Kollagenose bessern sich die Beschwerden gelegentlich dennoch durch Cortison. Ist dies der Fall, kann ein Therapieversuch mit einem Malariamedikament diskutiert werden.
Spezielle Muskeluntersuchungen könnten ergänzt werden, z.B. kann ein Neurologe ein EMG (Elektromyogramm) aufzeichnen. Sollten sich hierbei Verdachtsmomente ergeben, können weitere Untersuchungen veranlasst werden (MRT, Muskelbiopsie etc.). Meist wird vor einer solchen Untersuchung das Cortison ganz abgesetzt, um Entzündungen nicht zu maskieren. Manchmal teste ich persönlich, ob z.B. unter 15 mg Cortison für wenige Tage (meist 5 Tage) die Beschwerden gebessert sind.
MfG
Ch. Tomiak
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8 Jahre 7 Monate her #11115 von Sunflower77
Hallo Herr Dr. Tomiak,
vielen dank für Ihre Antwort. Vielleicht können Sie nochmal so freundlich sein, und ihre Beurteilung abgeben. Mitlerweile wurde ein EMG gemacht, dessen genaue Ergebnisse ich jedoch noch nicht habe. Aber irgendetwas auffälliges sei dagewesen (?).
Man sagte mir, dass ich Magnesium nehmen solle, was ich aber natürlich bereits mache (hochdosiert). Ansonsten war die Meinung, man könne nichts dagegen machen.
Wie bereits geschrieben wirkt das Kortison bei mir nicht viel bei den Muskelschmerzen (aktuell seit ein paar Tagen 30mg). Langfristig wird nun MTX versucht.
Es ist auch so, dass wenn ich mich zu viel bewege, ich unterträgliche Muskelschmerzen in der Nacht bekomme (über beide Beine hinweg und auch die Füße). Kälte hilft ebenso wie Wärme, wobei ich doch die Wärme nu bevorzuge, da ich ansonsten kalte Beine bekomme.
Könnte auch was ganz anderes die Ursache sein? Was könnte ich noch unternehmen?
Oder muss ich geduldiger sein, bis das Kortison bei mir wirkt?
Vielen Dank schon mal im voraus!

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8 Jahre 7 Monate her #11124 von Dr. Tomiak
Das ist "aus der Ferne" schwierig zu beurteilen. Wenn keine Entzündung vorliegt und Kortison nicht hilft, kann man schlecht vorhersehen, ob MTX hilft. Man macht dann einen Therapieversuch. Wenn es nicht wirkt, würde man es nach 3 Monaten wieder absetzen. Dann könnte man Schmerzmittel in Erwägung ziehen.
Manchmal wird bei unklarer Erkrankung eine Muskelbiopsie entnommen, ob dies notwendig ist, kann ich nicht beurteilen. Ein Vitamin-D-Mangel wurde wahrscheinlich ausgeschlossen?
Wenn keine fassbare Ursache gefunden wird, wird man die Schmerzen symptomatisch behandeln. Im Rahmen einer Polyneuroapathie können auch gelegentlich Muskelschmerzen entstehen, dann aber in der Regel mit einem Taubheitsgefühl. Im übrigen sind Muskelkrämpfe häufig ein Zeichen eines "Trainingsmangel/Energiemangels". Ein moderates Muskeltraining würde dann helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak
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