Mundtrockenheit und ANA 1:320

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10 Jahre 10 Monate her #8018 von Marla
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

wie in der Überschrift bereits steht, habe ich seit etwa 3 Wochen anhaltende und stärker werdende Mundtrockenheit, die mich sehr belastet.
Der ANA Titer liegt bei 1:320, ENA ist negativ und alle anderen Werte wie Rheumafaktor, BSG, CCP ud CRP alle ok. Dieser wurde überprüft, da ich vor 6 Wochen Gelenkschmerzen und längere Zeit Fieber hatte. Die Allgemeinbeschwerden sind wieder ok, ab und zu habe ich Hüftschmerzen bei Belastung. Am schlimmstem ist eben diese Mundtrockenheit. Mein HNO bestätigte auch eine reduzierte Speichelaktivität und begründete es mit den Wechseljahren, die ich aber noch nicht spüre (48 Jahre).

Meine Frage nun: macht es dennoch Sinn nach dem Sjörgen weiter zu forschen oder ist es nahezu ausgeschlossen, wenn man keine SS-A und SS-B AK gefunden hat.

Oder würden Sie anraten, die AK gegen das Alpha-Fodrin zu überprüfen. Dies soll ja eine höhere Sperzifität aufweisen.

Mir ist es sehr wichtig, falls ich ein derartigen Syndrom habe, es bald zu wissen und mich nicht monatelang mit Ungewissheit zu quälen.

Vielleicht habe ich mich auch reingesteigert, daher meine Frage an einen sachlichen Fachmann.

Herzlichen Dank und liebe Grüße,

Marla

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10 Jahre 10 Monate her #8022 von Dr. Tomiak
Auch in den neuen Kriterien ist das Alpha-Antifodrin nicht als Diagnoseparameter anerkannt. Mancherorts wird es regelmäßig verwendet. Wenn SS-A und SS-B nicht positiv sind, wird eine Speicheldrüsenbiopsie (Probe aus der Schleimhaut der Unterlippe) gefordert. Diese sollte mindestens einen Zellhaufen (Focus) von 50 Lymphzellen enthalten als Hinweis für eine Entzündung. Mit der Aussage zu den ANA hat Ihr Rheumatologe tatsächlich recht, bis zu 15 % der Menschen haben vermutlich solche Antikörper. Wenn Sie mit einer "gewissen Ungewissheit" leben können, müsste bei fehlenden weiteren Symptomen nicht zwingend eine Lippenbiopsie durchgeführt werden. Therapeutisch würde da vermutlich nicht viel ändern, wenn das Ergebnis nicht eindeutig wäre, wäre ähnlich schlau wieder derzeit. Den Verlauf würde ich auf jeden Fall beobachten. Andere Ursachen für Trockenheit (z.B. Medikamente wie Antidepressiva, Antiallergika) sollten ausgeschlossen sein. Dann würde man zuckerfreien Kaugummi oder Bonbons zur Speichelstimulation empfehlen, evtl. auch eine Mundspray oder ein Mundgel. Regelmäßige zahnärztliche Prophylaxeuntersuchungen sind bei Speichelmangel immer sinnvoll, da der Speichel die Zähne schützt. "Verrückt machen" müssen Sie sich auf keine Fall, sie verpassen nichts, wenn man die Sache erst einmal beobachtet.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak

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10 Jahre 10 Monate her #8025 von Marla
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Noch eine kurze Rückfrage wegen Ursachen der Mundtrockenheit: was halten Sie von der Aussage, dass es das beginnende Klimakterium oder die Schilddrüse sein könnte. Habe eine Schilddrüsenunterfunktion und die HNO meinte noch, 100 wären eventuell zu viel Substitution. Bislang bin ich jedoch damit viele Jahre gut gefahren.

Vielen Dank schon im Voraus.

Liebe Grüße,
Marla

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10 Jahre 10 Monate her #8128 von Dr. Tomiak
Die Substitution richtet sich nach dem sogenannten TSH-Wert im Blut, dieser sollte normal sein unter der Therapie. Eine Unterfunktion kann auch die Trockenheit verursachen bzw. verstärken. Klimakterische Beschwerden sind vielfältig, die Mundtrockenheit ist meines Wissens möglich, aber nicht häufig.
MfG
Ch. Tomiak

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