Schwangerschaft - ja oder nein

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10 Jahre 11 Monate her #7880 von Marina84
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

ich bin neu hier im Forum und hänge gerade etwas in der Luft.
Letzte Woche hat mein Hausarzt den Verdacht auf Sjögren-Syndrom ausgesprochen, Diagnose ist also noch nicht sicher gestellt. Habe aber schon Termine beim Augenarzt und Kieferchirurgen wegen der Tests. Einen Rheumatologen hab ich noch nicht, da hoffe ich kann mir mein Arzt welche nennen, wenn er aus dem Urlaub zurück ist.

Warum ich Ihnen schreibe ist eigentlich der Grund, dass wir in der Familienplanung sind und ich jetzt nicht recht weiß, ob wir das wieder abbrechen sollen.
Beschwerden habe ich:
Trockenheit – Augen, Mund, Nase, Scheide
Kalte Hände und Füße sind alltäglich, gelegentlich im linken Arm so ein Kribbeln, als würde er einschlafen
Rheumatisch eigentlich nichts

Die eigentliche Frage ist, sollte sich der Verdacht bestätigen, bekommt man immer Tabletten?
Diese muß man vermutlich dann absetzen, wenn man schwanger werden möchte. Ob es dann nicht besser ist vorerst keine zu nehmen und die Familienplanung fort zu setzen?
Und wie ist es im allgemeinen mit Schwangerschaft und Komplikationen, habe noch nicht viel darüber gefunden. Nur dass Herzrhythmusstörungen beim Ungeborenen auftreten können.

Lieben Dank für Ihre Hilfe
Marina

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10 Jahre 11 Monate her #7881 von Dr. Tomiak
Sehr geehrte Marina,
zunächst sollte die Diagnose gesichert werden, bevor alle Pferde scheu gemacht werden. Die Herzrhythmusstörungen beim Kind kommen eher selten vor und sind dann meist mit den sogenannten SS-A-Antikörpern der Mutter assoziiert. Liegen diese vor, kann man ab der 16. Woche durch engmaschige Pulsmessungen beim Kind (mittels CTG) ggf. einen Pulsabfall feststellen. Dann kann mit Cortison behandelt werden. Das kommt aber wie gesagt relativ selten vor. Sinnvoll wäre vor der Schwangerschaft die Bestimmung der Cardiolipin-Antikörper, dies ist aber nicht zwingend erforderlich, wenn Sie bisher keine Thrombosen oder Fehlgeburten hatten. Zur medikamentösen Therapie: Sie habe recht - wenn es keinen zwingenden Grund für eine Behandlung gibt, würde ich mit der Therapie auch nicht beginnen. Prinzipiell könnte man bei wichtigen Gründen Quensyl und auch Azathioprin sowie Cortison während der Schwangerschaft geben, dies ist aber vermutlich bei Ihnen nicht zwingend erforderlich. Beschwerden werden der Schwangerschaft häufig sogar besser, könnten aber dann im Wochenbett zunehmen. Eine Beratung durch einen Rheumatologen vor und während der Schwangerschaft ist sehr sinnvoll.
Also: Zunächst nicht verrückt machen und erst einmal die Diagnose sichern. Ist sie gesichert, besteht auch kein Grund zur Panik, mit einer guten Beratung und fachärztlichen Begleitung sollten Schwangerschaften ohne Probleme möglich sein.
Herzliche Grüße und alles Gute
Ch. Tomiak
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