Hallo Anja, es ist schon, wieder von Dir zu hören. Wie du dir ja denken kannst, bin ich im Moment ganz unten. Mir graut vor dem Gutachter. Ich weiß ja schon, wie es dort abgeht. Der letzte hat Fragen gestellt und die durfte ich nur mit ja oder nein beantworten. Was da rauskommt, kannst du dir denken. Meine Krankenakte sieht aus wie "Stille Post" In den letzten Berichten stimmt schon gar nichts mehr. Wie will er auch in einer Stunde alles erfassen und aufschreiben. Es ist der Gutachter der Rentenversicherung, er arbeitet für sie und wird von ihnen bezahlt. Also will er die RV zufriedenstellen. Die Antwort wird wieder sein, daß ich 8 Stunden täglich arbeiten kann mit vielen Einschränkungen. Die Einschränkungen nützen mir gar nichts. Ich bin ja schon kaputt vom Streß im Bad und dem Weg zur Arbeitsstelle. Ich habe es bei meinem letzten Arbeitgeber durch. Durch das SS muß ich auch stündlich, auch nachts zur Toilette. Da bin ich früh total zermatscht und auf der Arbeit habe ich jedesmal Streß bekommen, wenn ich zur Toilette mußte. Ich habe die Beschwerden des SS jetzt seit 1991 und die Diagnose wurde erst vor 3 Jahren gestellt. Aber die Diagnose nützt uns auch nichts. Du sagst es, die Ärzte können mit uns nicht umgehen. Es sollte bloß mal ein behandelnder Arzt oder Gutachter die Seite im Internet aufmerksam durchlesen, dann wäre ihnen vieles verständiger. Nicht mal mein Rheuma-Arzt gibt sich mehr Mühe. Nur schnell wieder raus, das Wartezimmer ist voll und er schafft seine Termine nicht. Es ist nach Jahren immer noch so, daß mich ein Facharzt zum Nächsten schickt. Aber ich muß mir den Streß nicht antun. Wenn ich in Altersrente gehe und die Klage vorbei ist, so oder so, werde ich die Arztbesuche einschränken. Die Rezepte für die Tabletten schicken sie mir auch schon so zu. Am besten geht es mir, wenn mir niemand Streß macht und den habe ich hoffentlich bald überstanden.
Drücke mir für den 6.9. noch mal die Daumen, dann melde ich mich.
Viele Grüße und Kopf hoch!
Ulrike