14. Frage:
Kann es beim Sjögren-Syndrom zu einer Lungenbeteiligung kommen?
Antwort:
Ja! Durch die ständige Trockenheit der Schleimhäute der Luftröhre und Bronchien werden trockener Husten und Bronchitis ausgelöst. Zusätzlich gibt es beim primären Sjögren-Syndrom Entzündungen des Lungen-Stützgewebes (interstitielle Lungenentzündungen und Fibrosen). Bei Lymphknotenbildung muss die Entwicklung eines bösartigen Lymphoms ausgeschlossen werden.
Bei sekundärem Sjögren-Syndrom entspricht die Lungenbeteiligung der rheumatischen Grunderkrankung.
15. Frage:
Sind Zahnerkrankungen beim Sjögren-Syndrom die Regel?
Antwort:
Da der Speichel eine wichtige Rolle in der Mundhygiene spielt, ist Karies leider oft nicht vollständig zu vermeiden. Zucker ist zu meiden. Abends sollte der Mund mit fluoridhaltigen Mundwassern (0,05% Natriumfluorid) gespült werden. Bei Pilzbefall muss mit Anti-Pilzmitteln gespült werden. Zuckerfreie Kaugummis können die Rest-Sekretion von Speichel evtl verbessern, inferonhaltige Lutschtabletten sind in der Erprobungsphase und können noch nicht verschrieben werden, da der Nutzen noch nicht belegt ist.
"Pilocarpin-Tapletten (Salagen), 4 mal 5 mg, können versucht werden. Wirkungseintritt nach 6 Wochen. Diese Therapie hat als Hauptnebenwirkung Schwitzen. Die Therapie ist mit ca. 9.40 DM/Tag relativ teuer".
16. Frage:
Kann beim Sjögren-Syndrom auch der Darm betroffen sein?
Antwort:
Siehe Frage 8 zu Befall von Speiseröhre, Magen und Bauchspeicheldrüse. Ein Befall des Dünn- und Dickdarmes ist seltener.
17. Frage:
Tritt beim Sjögren-Syndrom chronische Bronchitis auf?
Antwort:
Dies ist möglich. Siehe Frage 14
18. Frage:
Können sich beim Sjögren-Syndrom Zysten oder Polypen auf den Stimmbändern bilden?
Antwort:
Dies ist eher ungewöhnlich.
19. Frage:
Wie sind "schwere Beine" und die damit verbundene Unruhe nachts zu erklären?
Antwort:
Dies könnten polyneuropathische Beschwerden sein. Eine Untersuchung ist erforderlich. Siehe Frage 9 und 10.
20. Frage:
Wie ist häufige Übelkeit mit und ohne Blähungen und Bauchschmerzen beim Sjögren-Syndrom zu erklären?
Antwort:
Übelkeit und Bauchschmerzen z.B. durch Entzündungen des oberen Magen-Darmtraktes bzw. Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (siehe Frage 8).
21. Frage:
Gehören Schwindelanfälle mit Panikattacken zum Syndrom?
Antwort:
Nein
22. Frage:
Wie sind starke Gelenkschmerzen zu erklären?
Antwort:
Siehe Frage 3: Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen beim primären Sjögren-Syndrom, bzw. auch bei anderen Kollagenosen (beim sekundären Sjögren-Syndrom).
23. Frage:
Wie sind heisse, rote Innenflächen der Hände zu erklären?
Antwort:
Dies lässt sich ohne Untersuchung nicht beantworten. dies ist kein typisches Symptom des Sjögren. Es könnte sich jedoch um eine Erythomelalgie im Rahmen einer Polyneuropathie oder ein inkomplettes Raxnaud-Syndrom handeln. Beide Symptome, die auch beim Sjögren vorkommen.
24. Frage:
Wie stark sind Blutgefäße geschädigt (z.B. Hirnblutung)?
Antwort:
Eine sekundäre Vaskulitis (Gefäßentzündung) ist häufig beim Sjögren-Syndrom. Die Ausprägung ist individuell krankheits-aktivität-abhängig und von der Effiziens der immunsuppressiven Therapie abhängig! Die entzündeten Gefäße können auch Hirngefäße sein.
25. Frage:
Darf eine Sjögren-Betroffene längere Flugreisen machen?
Antwort:
Dies muss individuell beantwortet werden.
26. Frage:
Kann ein Schlaganfall Begleiterscheinung oder Einleitung des Syndroms sein?
Antwort:
Ja, siehe Frage 24
27. Frage:
Könnte eine zweimalige Netzhautablösung vom Sjögren herrühren?
Antwort:
Eher eine eigenständige Krankheit.
28. Frage:
Kann bei einem Blutbild oder bei einer Blutuntersuchung ein Lymphom festgestellt werden?
Antwort:
Diese Laboruntersuchungen sind Bestandteil der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen (siehe Frage 1). Aus ihnen kann sich der Verdacht auf ein Lymphom ergeben, der weitere Untersuchungen nach sich zieht.