Arnika
Die feine Planze mit ihren gelben Korbblüten treibt ihre Wurzeln flach durchs Erdreich. Sie entwickelt im Reifen in ihren Blütenblättern ätherische Öle und Bitterstoffe, die durchblutungsfördernd und heilend wirken, besonders bei Prellungen, Quetschungen, Zerrungen und rheumatischen Erkrankungen. Erntezeit ist der Hochsommer. Nach dem Ernten werden die Blüten getrocknet - aus ihnen lässt sich ein Tee, eine Tinktur oder auch eine Salbe zubereiten.

Baldrian
Die Wurzel dieses Krauts gilt von jeher als natürliches Beruhigungsmittel. Baldriantee wirkt entspannend und fördert das Einschlafen, ein Baldrianbad beruhigt die Nerven zusätzlich. Verantwortlich dafür sind ätherische Öle und andere Stoffe. Die Wurzeln werden im Spätsommer und im Frühherbst ausgegraben.

Beinwurz
Dieses Heilkraut, das auch als Beinwell bezeichnet wird, hilft z.B. bei rheumatischen Gelenk- und Muskelbeschwerden, bei Schwellungen und bei leichten Verletzungen, aber auch bei äußeren Verletzungen. Die tief grabenden Wurzeln werden im Frühjahr oder im Herbst ausgegraben und klein geschnitten. Man gibt sie in konzentrierten Alkohl; nach etwa vier Wochen hat sich eine hoch wirksame Essenz entwickelt, die man als Bestandteil der Hausapotheke vielseitig einsetzen kann.

Brennnessel
Um die Heilplanze machen viele Menschen einen Bogen - gefürchtet ist der brennende Schmerz, den ihre Nesselgiftstoffe nach eienr Berührung mit der Pflanze verursachen. Doch gerade diese sind beste Naturmedizin, denn sie wirken durchblutungsfördernd und stoffwechselanregend. Hirsche fressen während der Brunftzeit Brennnesseln, um ihren Hormonstoffwechsel in Schwung zu bringen. Die Brennnessel wächst am liebsten auf Humus, ihre Blätter werden im Sommer geerntet und getrocknet; daraus lässt sich ein Tee oder eine Tinktur zum Einreiben zubereiten.


Gänseblümchen
Die zierliche, hübsche Blume, die auch Maßliebchen genannt wird, gehört von jeher zur großen Familie der Klosterkräuter. Sie wächst und blüht vom Frühjahr bis zum Herbst, ihre Blätter werden gerupft, getrocknet und mit kochendem Wasser übergossen, sodaß ein heilsamer Sud entsteht. Umschläge dauras helfen beispielsweise bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Entzündungen. Ein Tee aus Gänseblümchen wirkt insgesamt anregend - und schmeckt außerdem noch ganz vorzüglich.

Huflattich
Dieses Heilkraut ist bereits eit dem Altertum bekannt, das Wissen um seine Heilkräfte wurde in Klöstern von Generation zu Genration weitergegeben. Die gelben Huflattischblüten werden gesammelt, mit Honig oder Rohrzucker in einem Glas vermengt, mit etwa Wasser getränkt - anschließend kann die heilsame Tinktur in Ruhe reifen. Behandeln lassen sich damit beispielsweise entzündete Atemwege und Schleimhauterkrankungen im Mund-Rachen-Raum. Ein Tee aus Huflattichblättern und -blüten ist ein ausgezeichnetes schleimlösendes Heilmittel.

Johanniskraut
Auch dieses bis in den Herbst hinein blühende Kraut ist aus der Klostermedizin nicht wegzudenken - nicht umjsonst trägt es noch die Bezeichungen "Christi Kreuzblut", "Gottesgnadenkraut" oder "Herrgottsblut": Wenn man die goldgelben Dolden zerdrückt, Quillt ein roter Saft heraus - ähnlich einem Blutstropfen. Das Johanniskraut hilft bei nervösen Beschwerden bis hin zu Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen, aber auch - mit etwas Olivenöl versetzt - außerlich bei Wunden und offenen Verletzungen.

Löwenzahn
Im Frühling lässt Löwenzahn unsere Wiesen wunderschön gelb leuchten - jetzt begann früher für Nonnen und Mönche schon die Zeit des Erntens. Doch beim Löwenzahn sind nicht nur Blüten und Blätter heilsam, sondern auch Wurzeln und Stängel. Löwenzahn hilft beispielsweise als Tinktur oder Salbe bei Ekzemen und juckenden Hautentzündungen, als Tee oder als mit Honig angesetzter Sirup bei Gicht und Stoffwechselbeschwerden aller Art. An der Klosterpforte reichte man früher den Hilfe Suchenden auch eine Löwenzahntinktur gegen Magen- und Leberleiden.

Melisse
Die weiß der weißgelb blühende Planze zählte zu Hildegard von Bingens bevorzugten Kräutern. Melisse lässt sich auch gut im eigenen Garten anbauen; geerntet werden die Blätter und die Spitzen der Triebe. Sie sind reich an ätherischen Ölen und Bitterstoffen, die durchblutungsfördernd und entspannend wirken. Melisse lässt sich ebenfalls als Tee oder als Heilband einsetzen - man kann aber auch eine Tinktur daraus bereiten, die krampflösend bei verschiedenen Magenbeschwerden wirkt.

Mistel
Mistel ist eines der sehr viel verwendeten Mittel in der Geschichte der Heilkunst und aus früheren Klostergärten absolut nicht wegzudenken. Ihre Blätter und Stängel werden zerkleinert und getrocknet und dienen dann als Grundlage für die Zubereitung von Tee, Tinkturen, Sirup oder auch Salben. Die Mistel hilft vor allem bei Herz- und Kreislaufbeschwerden und stimuliert den Stoffwechsel, sie lässt sich aber ebenso erfolgreich bei der Behandlung andere Beschwerden und Krankheiten einsetzen, etwa bei nervösen Störungen oder Schwindelanfällen.

Ringelblume
Die gelblich blühende Pflanze war zu allen Zeiten wegen ihrer Heilkräfte bekannt; ihre ätherischen Öle und anderen wirkstoffe werden heute noch unverändert in der Wundbehandlung, bei Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen usw. eingesetzt. Innderlich als Tee angewendet, reinigt die Ringelblume das Blut, wirkt desinfizierend auf Magen- und Darmschleimhäute und regt die Durchblutung an. Ringelblumentinkturen oder -salben helfen beispielsweise bei Venenleiden und Unterschenkelgeschwüren.

Salbei
Diesen Lippenblütler findet man ebenfalls unter den Heilempfehlungen unserer Nonnen- und Mönchsklöster. Die würzig bitter durfenden Blätter werden getrocknet und zu einem Tee verarbeitet, der bei Magen-Darm-Störungen, wie beispielsweise bei Durchfall oder Verstopfung, verabreicht werden kann. Salbeibäder helfen bei rheumatischen Beschwerden und bei nervösen Verstimmungen. Bei Hautentzündungen oder Insektenstichen kann man Salbeiblätter zwischen den Fingern zerreiben und auf die betroffene Stelle auftupfen.