ich habe immer wieder Ohrspeicheldrüsenentzündung, aller paar Tage schwillt die Kopfseite an und ich bekomm auch heftigen Schwindel und Krankheitsgefühl.
Bei der Speicheldrüsenszintigrafie ( vor 2 Jahren ) sind beide Ohrspeicheldrüsen kaum noch messbar gewesen ( nahezu fehlend ) Da ich aber keine SS Antikörper habe ( ANA AK aber 1.2560 ) und Raynaud Syndrom, viele andere Autoimmunkrankheiten... sagte mein Augenarzt, für ihn ist Sjögren sicher. Da die Augen auch heftigst betroffen sind.
Meine Frage, was kann man machen damit die Speicheldrüse Ruhe gibt ? Es schränkt mich gewaltig ein, das ist schon chronisch geworden und durch den Schwindel, Schmerzen in Lymphknoten ist es dann kaum zu ertragen.
Gibt es irgendwas das ich machen könnte ? Bis jetzt kannte kein HNO das Sjögren wirklich... Keiner konnte sich die Schwellungen erklären. In der Selbsthilfe habe ich schon Kamillentee mit Pipette in die deutliche Öffnung der Speicheldrüse getropft, das bringt ein wenig Linderung.
vielen Dank für Ihren Beitrag. Bei Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen muss man beim Sjögren Syndrom immer an zwei Möglichkeiten denken:
1. klassische Ohrspreicheldrüsenentzündungen, mit den Symptomen Schwellung der Ohrspeicheldrüse, Schmerzen, Rötung, Überwärmung
oder
2. schmerzlose Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen, die ein ganz klassisches Symptom des Sjögren Syndrom darstellen (typischerweise ohne Schmerzen, aber durchaus mit einem Spannungsgefühl der Ohrspeicheldrüse verbunden).
Je nachdem, um welche Art der Schwellung es sich bei Ihnen handelt, unterscheidet sich auch die Therapie.
Unabhängig von den Schwellungen der Speicheldrüsen kann man bei der von Ihnen beschriebenen Symptomatik durchaus von einem Sjögren Syndrom ausgehen. Um eine Diagnose ganz korrekt stellen zu können, empfiehlt es sich bei fehlendem Nachweis von SS-A oder SS-B Antikörpern eine Speicheldrüsenbiopsie (in der Regel aus der Unterlippe in örtlicher Betäubung) durchzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Benedikt Hofauer
PD Dr. med. B. Hofauer
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
das hatte ich ganz vergessen, Lippenbiopsie ist am Anfang gemacht worden, die war nicht ganz eindeutig, es waren chron. Entzündungen vorhanden, aber in dem kleinen Stückchen nicht genug Sjögren-verdächtige Drüsen vorhanden. Seitdem hat es sich aber arg verschlechtert, nochmal möchte ich das ungern machen, da es ewig nicht geheilt hatte.
Ich werde mal sehen ob ich einen neuen Anlauf zum HNO hinbekomme, es muss doch Jemanden geben, der es kennt. Ich habe das Gefühl die große Drüse setzt sich immer zu, denn ich habe dann ein Wassergefühl in der Seite des Kopfes, daher auch der Schwindel. Es ist so unerträglich, aller 5-7 Tage gehts los, verbunden mit Schmerzen in allen Lymphknoten.
Ich wünschte, die Diagnose Odysee wäre endlich vorbei.
Die Szintigrafie zeigte deutlich Veränderungen, der Augenarzt ist auch besorgt... ANA sehr hoch usw. usw. usw, aber Hilfe bekomm ich leider nirgends :-(
Bei wiederkehrenden Speicheldrüsenschwellungen kann man eine kurzfristige Cortison-Stoßtherapie in Erwägung ziehen. Wir machen dies in genau der Situation, die Sie beschreiben, in gewissen Situationen. Auch regelmäßige Ultraschallkontrollen des Halses (Lymphknoten, Speicheldrüsen) sollten in Ihrem Fall durchgeführt werden. An sich sollten Patienten mit einem Sjögren Syndrom an einen Arzt angebunden sein, der sich damit auskennt und auch auf mögliche Probleme reagieren kann. Dies kann natürlich ein Rheumatologe sein, aber evtl. auch ein auf diesem Gebiet versierter HNO-Arzt oder Augen-Arzt.
PD Dr. med. B. Hofauer
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München