Sjörgen Syndrom und Morbus Basedow?

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11 Jahre 8 Monate her #5450 von Sernulke
Hallo,

bei mir wurde letzte Woche endgültig ein Sjörgen-Syndrom diagnostiziert (sekundär, mit Lupus eryth.). Weiterhin schrieb der Rheumatologe in seinem Befund, daß ich auch an einem Morbus Basedow leide. Es wurden TRAK gefunden - über der Norm.

Das macht mich jetzt etwas stutzig. Vor einigen Jahren fand man bei einer routinemäßigen Blutentnahme bei mir einen TSH von über 7 mit jedoch normwertigen fT3 und fT4-Werten. Daraufhin bekam ich L-Thyroxin verordnet, wovon ich aktuell 75µg nehme. Jetzt frage ich mich, wie ein hoher TSH mit einem Morbus Basedow zusammenpaßt? Haben Sie da einen Tip für mich?

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11 Jahre 7 Monate her #5911 von Dr. Tomiak
Das passt tatsächlich schlecht zusammen. Zu der Diagnose Morbus Basedow gehören nicht durch die Antikörper, sondern auch die Schilddrüsenüberfunktion. Die beschriebene Konstellation deutet eher auf eine latente Unterfunktion hin. Die Therapie richtet sich nicht dem TSH-Wert. Ist er weiterhin erhöht, wird Thyroxin gegeben, ist er erniedrigt wird die Schilddrüse "blockiert"/gedrosselt z.B. mit Carbimazol.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak
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11 Jahre 6 Monate her #6063 von Sernulke
Sehr geehrter Herr Dr. Tomiak,

ich habe die Diagnose (Morbus Basedow) heute noch einmal mit meinem Hauszarzt (Facharzt für Allgemeinmedizin) durchgesprochen.

Er meinte, es könnte sein, daß ich TRAK vom "blockierenden" Typ habe. Diese würden den TSH-Rezeptor eben nicht - wie konventionelle TRAK - stimulieren, sondern blockieren. Dazu würde seiner Meinung nach auch mein relativ hoher TSH von 7.04 bei Diagnosestellung durch die Klinik passen.

Ich habe nun viel dazu im Internet gesucht, aber kaum etwas gefunden. Was halten Sie davon?

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11 Jahre 6 Monate her #6064 von Dr. Tomiak
Ich denke, Sie müssen nicht "einem Begriff hinterherjagen". Die therapeutische Konsequenz ergibt sich aus den Schilddrüsenwerten. Den Morbus Basedow behandelt man im Stadium der Überfunktion schilddrüsenblockierend, bei Unterfunktion wird (in der Regel ab einem Wert von 10) mit Schilddrüsenhormon behandelt. Ein TSH von 4 bis 10 beobachtet man, bei einer Hashimoto-Thyreoiditis wird bereits in diesem "Korridor" therapiert. Die Antikörper alleine für sich genommen sind nicht für die Therapie ausschlaggebend. Das L-Thyroxin ist daher unabhängig von der Diagnose sehr sinnvoll. Ein langjähriger M. Basedow kann theoretisch auch zu einem "Ausbrennen" der Schilddrüse und damit zu einer Unterfunktion führen, meist ist die Unterfunktion aber therapiebedingt (Operation oder Radiojodtherapie bei fehlender Spontanheilung).
Lassen Sie sich also nicht durch theoretische Überlegungen durcheinanderbringen. Nehmen Sie das Hormon ein und Ihr Hausarzt wird das TSH zur Therapieüberwachung kontrollieren und ggf. die Hormondosis anpassen. Mehr tut man so oder so nicht.
Herzliche Grüße
Ch. Tomiak

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11 Jahre 6 Monate her #6066 von Sernulke
Danke für die Antwort Herr Dr. Tomiak!

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10 Jahre 9 Monate her #8340 von Dr. Tomiak
Die Erklärung ist prinzipiell plausibel, allerdings sind blockierende Antikörper selten. Die Blockade für zu einem Abfall der Schilddrüsenantikörper. Bei einem Wert von 7 ist das TSH allerdings nicht stark erhöht. Die Therapie richtet sich nach dem TSH-Wert, so dass diese Spekulation sich nicht unmittelbar auf die Therapie der Erkrankung auswirkt.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Tomiak

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