Im Jahr 2005 hatte ich sehr häufig mit Lungenentzündungen und anderen schweren Erkrankungen zu kämpfen, bei denen ich Antibiotika nehmen musste. Irgendwann war ich war dann bei einer Einnahmehäufigkeit von ca. allen 1 1/2 - 2 Monaten angekommen. Da wuchs bei mir die Erkenntnis, dass ich irgendwie von diesen vielen Erkrankungen und den Antibiotika weg muss, zumal ich jedes mal mächtig mit Pilzen zu tun hatte.
Meine Zahnärztin gab mir den Tipp, doch mal zum Homöopathen zu gehen.

Meine erste Sitzung dauerte ca. 1,5 Stunden. Er fragte mich nach allem Möglichem aus. Wie sich die Trockenheit in den Augen und die Augenschmerzen anfühlen. Wie sich mein Hals bei einer beginnenden Erkältung anfühlt. Wo es dann zu erst weh tun und wie sich die Halsscherzen im Laufe der Erkältung verändern. Wie ich mit Schmerzen umgehen kann? Ob ich mich lieber wärmer oder kälter anziehe. Was ich gerne trinke und esse. Wie ich schlafe? Ob ich träume? Was ich träume? Ob mich der Mond beeinflusst? Ob ich ein ordentlicher Typ bin? Wie mein Schreibtisch im Büro aussieht? Ob ich meine Meinung gerade heraussage? Was mich an anderen stört? Was mit gefällt? Ob ich Tiere mag? usw.
Nach all diesen Fragen hat der Homöopath eine Woche über meinen Antworten gegrübelt. Dann hatten wir einen Folgetermin, der allerdings nur ca. eine halbe Stunde dauerte.
Nun glaubte er ,dass er das nur auf mich passende homöopathische 'Medikament' gefunden zu haben.
Er gab mir Globuli mit relativ starker Wirkung, um die Wirkung zu testen.

Hierzu muss ich ein Grundprinzip der Homöopathie näher auszuführen und zwar die Potenzierung. Potenzierung ist ein Prozeß laufender Verdünnung. Wenn eine Substanz löslich ist, wird ein Teil der Substanz in 9 Teilen Wasser oder Alkohol gelöst. Bei nicht löslichen Substanze wird die Ursubstanz fein gemahlen und wie vor genannt mit Laktose (Milchzucker) verdünnt. Dann werden das Flüssigkeitsgemisch oder die Milchzucker-Ursubstanz-Mischung kräftig geschüttelt bzw. im Mörser mit einander verrieben. Die Verdünnung (Potenzierung) kann man so immer weiter vornehmen (z.B. bis zu 100.000maliger Verdünnung). In sehr stark verdünnten (potenzierten) Mitteln ist also kaum noch Ursubstanz enthalten. Die Homöopathen haben festgestellt, dass eine Substanz tiefer und länger wirkt, je höher die Potenz ist. Der Einsatz dieser hohen bzw. sehr hohen Potenzen ist nur erfahrenen Ärzten oder Heilpraktikern vorbehalten. Niedrige Potenzen (relativ geringe Verdünnungsstufen) können auch nach Einführung durch den Arzt oder Heilpraktiker von Patienten selbständig angewendet werden.

Aber nun wieder zurück zu meinen Erfahrungen. Nach dieser ersten Gabe habe ich eine ganz komische Erfahrung gemacht. Ich hatte plötzlich Lust zu singen, obwohl ich schon seit längerem aufgrund der Trockenheit im Mund und Rachenraum nur sehr abgehackt und äußert mühsam singen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass mein Rachen mit einem Mal angenehm feucht wird. Dieses Gefühl hielt dann ca. 2 Tage an. Eine herrliche Zeit.
In der Folgezeit hat mein Arzt noch eine kleine Veränderung an dem für mich passenden Medikament vorgenommen.

Nach einem Jahr kann ich feststellen, dass meine Infektanfälligkeit zurückgegangen ist. Insbesondere stecke ich die ganz normale Erkältung besser weg. Bereits bei den ersten Anzeichen für eine Erkältung nehme ich ein paar Globuli und ich überstehe die Erkältung viel besser als ohne.
Ich muss der Ehrlichkeit halber sagen, dass die Homöopathie ihre Grenzen bei schweren Erkrankungen z.B. fortgeschrittenen Mittelohrentzündungen, hat.

Die Globuli lassen sich auch gut einsetzen, bei leichten Schmerzen, z.B. Kopfschmerzen nach einem anstrengenden Tag am Computer oder leichten bis mittleren Regelschmerzen.
Aber das beste ist , dass sich subjektiv das Trockenheitsgefühl in den Augen und im Hals vermindert hat. Irgendwie kommt mir alles etwas feuchter vor. Ich muss aber weiterhin Tränenersatzflüssigkeit nehmen.

Vieleicht ist die Homöopathie auch für andere Betrofffene etwas. Ich selbst bin bei einem klassischen Homöopathen in Behandlung. Klassische Hömoöpathen versuchen für jeden Patienten das nur für ihn passendende Mittel zu finden, unabhängig von der aktuellen Erkrankung. Einige Ärzte bzw Heilpraktiker arbeiten allerdings auch bei einem Patienten mit verschiedenen Medikamenten, je nach aktueller Erkrankung. Wieder andere kombinieren im Krankheitsfall mehrere homoöpathische Substanzen miteinander.
Es kann hierbei nicht gesagt, welches die beste Behandlungsvariante ist.

Zur Erstattungsfähigkeit der Kosten durch die Krankenkassen kann ich nichts sagen. Am besten Sie erkundigen sich bei Ihrer Krankenkasse.