Sehr geehrte Frau Anton,
vielen Dank für Ihre Frage!
Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Auf beide Arten lässt sich Speicheldrüsengewebe für die Diagnosenstellung gewinnen - man sagt, dass eine Probe aus der Ohrspeicheldrüse den Vorteil hat, dass man theoretisch mehrfach aus dem gleichen Organ Proben entnehmen kann und so z.B. Therapieeffekte überprüfen kann. Das wird in der Praxis jedoch kaum so durchgeführt. Der Standard ist meiner Meinung nach weiterhin die Entnahme von kleinen Speicheldrüsen aus der Unterlippe, dies gelingt in örtlicher Betäubung ohne großen Aufwand sehr zuverlässig, so dass wir in meiner Klinik diese Art der Probengewinnung durchführen. Nur in besonderen Fragestellungen (z.B. gleichzeitig Verdacht auf Lymphom im Bereich der Ohrspeicheldrüse) machen wir Proben aus der Ohrspeicheldrüse.
Hoffentlich hilft Ihnen meine Antwort weiter!
Viele Grüße
Benedikt Hofauer
Univ.-Prof. Dr. med. Benedikt Hofauer
Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Medizinische Universität Innsbruck / Landeskrankenhaus Tirol