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von PD Dr.  A. Schnabel, 2004 

Sana Rheumazentrum Baden-Württemberg
Klinik für Internistische Rheumatologie und Klinische Immunologie
Bad Wildbad

www.sana-rheumazentrum.de


Lunge und Kollagenosen

Unter downloaden kann die Power-Point-Präsentation Beteiligung der "Atemwege und Lunge" angeschaut werden. 

Frau Barbara Turpin hat zu jedem ppt Bild passend eine Erklärung verfasst die PD Dr. A. Schnabel für die Homepage überarbeitet hat.

Beteiligung der Atemwege und der Lunge

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Atemwege
Sicca-Syndrom der Luftröhre/Bronchien/des Kehlkopfes

Rippenfell
Rippenfellentzündung, Rippenfellerguss

Lungengewebe
autoimmune Lungenentzündung (Alveolitis)
Lungenfibrose

Lungenarterien
Bluthochdruck der Lunge
(pulmonalarterieller Hochdruck)


Beschwerden beim Sicca-Syndrom der Atemwege
+ trockener Husten
+ belegte Stimme
+ Atemnot bei Belastung

Behandlung durch:
Schleimhautbefeuchtung
+ Inhalationen (mit Kochsalzlösung Emser Salz)
+ Befeuchtung der Raumluft 
 
Wenn diese Massnahmen nicht ausreichen, und bei stärkerer Schleimhautirritation kann eine medikamentöse Schleimhautbefeuchtung eingesetzt werden
z.B. mit Bromhexin (Bisolvon ® ),ein bekanntes Medikament das bei Erkältung den Schleim in den Atemwegen löst damit er besser abgehustet werden kann. Es hat sich gezeigt, dass Bisolvon, in höheren Dosen verabreicht, beim Sjögren-Syndrom die Sicca-Beschwerden bessern kann.

Ein stärkeres Medikament ist das Pilocarpin, mit dem Handelsnamen Salagen ® das in den Apotheken eingeführt ist (dieses Kapital wird später im letzten Vortrag noch näher behandelt werden) Es stimuliert die Schleim-, Speichel- und Tränendrüsenfunktion.
 

Vorbeugende Massnahmen
+ meiden Sie Luftbelastungen mit Zigarettenrauch, Staub usw.
+ meiden Sie Medikamente die die Schleimhäute austrocknen
(bestimmte Nasentropfen, Blutdrucksenker, Allergiemittel, Psychopharmaka)
 
Interstitielle Lungenerkrankung

Die interstitielle Lungenkrankheit eine schleichende Art von Entzündung, ausgelöst von einer Immunfehlregulation, die dazu führt, dass auf lange Sicht das Lungengewebe abgebaut und zerstört werden kann und dann durch Narbengewebe ersetzt wird.

Am Beginn der Krankheit steht eine Alveolitis (immunologisch vermittelte Entzündung des Lungengewebes), die unbehandelt in eine Lungenfibrose (Bindegewebsvermehrung) übergehen kann.

Das Unangenehme an dieser Krankheit ist, dass sie zu Anfang wenig Beschwerden macht.
Viele Patienten merken nicht, dass sie lungenkrank sind. Sie merken nur, dass sie etwas Atemnot haben oder dass ihre Leistungsfähigkeit nachlässt.

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Beschwerden

+ die Atemnot nimmt langsam zu
+ oft besteht ein Reizhusten
+ vielfach stehen nicht Lungenbeschwerden sondern andere Kollagenosebeschwerden im Vordergrund.

Die oft wenig eindrucksvollen Frühsymptome der Krankheit werden häufig bagatellisiert. Viele Patienten gehen erst dann zum Arzt, wenn stärkere Atemnot aufgetreten ist. Dann ist die Krankheit oft schon eine Zeit lang gelaufen und hat bereits Narbengewebe (Fibrose) hinterlassen.

Diese Art von autoimmuner Lungenkrankheit muss deshalb gesucht werden. Mit regelmässigen Lungenfunktionsuntersuchungen kann die Diagnose ohne grossen Aufwand früh gestellt werden.

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Was bei einer Computertomographie der Lunge auffällt ist:

Abb.1/ im Stadium der Alveolitis ; ein weiches Milchglas-Muster des Lungenparenchyms,

Abb.2/ wenn der Krankheitsverlauf schon länger währt ohne Behandlung, wird daraus eine Mischung aus weichen Verschattungen (Hinweis auf Entzündung) und Linien/netzartigen Verschattungen (Hinweis auf Fibrose)

Abb. 3/ Wenn die Krankheit dann sogar jahrelang verläuft ohne ausreichende Behandlung, kann eine Fibrose entstehen die das normale Lungengewebe vollständig zerstört.
 
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Therapiemöglichkeiten

1/ Die Entzündung (Alveolitis) kann mit Immunsuppression behandelt werden.
Wenn die Behandlung früh beginnt, kann die Lungenfunktion vollständig wieder hergestellt werden

2/ Bei fortgeschrittener Erkrankung (Alveolitis + Fibrose) kann durch immunsuppressive Therapie eine weitere Verschlechterung aufgehalten werden

3/ Die Lungenfibrose lässt sich mit medikamentöser Therapie nicht zurück bilden. In diesem Stadium kann nur noch eine die eingeschränkte Lungenfunktion unterstützende Therapie eingesetzt werden.

Wirksame Therapiemöglichkeiten für die Lungenbeteiligung wurden erst in den letzten 8 - 10 Jahren entwickelt.

Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie sind: